3H5 Energieeffizienz-Upgrades
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Nachhaltige Modernisierung durch Energieeinsparmaßnahmen
- Energieeffizienzmaßnahmen
- Zweck und Geltungsbereich
- Anzuwendende Vorschriften und Normen
- Modernisierungskonzepte
- Energieaudit und Ausgangsbewertung
- Umsetzungsplan
- Überwachung, Messung und Verifizierung
- Dokumentation und Übergabe
- Rollen und Verantwortlichkeiten
- Leistungskennzahlen und Bewertung
- Kontinuierliche Verbesserung und Überprüfung
- Arbeitsschutz, Sicherheit und Umweltkonformität
Energieeffizienzmaßnahmen
Projekttitel: ____________________________________
Auftraggeber: ________________________________________
Auftragnehmer: ____________________________________
Projektstandort: ____________________________
Vertragsnummer: _______________________________
Datum: __________________________
Dieses Dokument definiert den Rahmen und die Anforderungen für Energieeffizienzmaßnahmen im Kranmanagement. Der Auftragnehmer wird aufgefordert, Modernisierungsmaßnahmen und Systemoptimierungen vorzuschlagen, die den Energieverbrauch und den CO₂-Fußabdruck der Krananlagen nachweislich senken. Das Ziel ist, den Kranbetrieb auf die Nachhaltigkeitsstrategie des Auftraggebers, die europäischen Klimaziele und die Umweltstandards des Unternehmens abzustimmen, ohne dabei die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit zu gefährden. Dieser Rahmen berücksichtigt relevante Beschaffungsstandards im Facility Management und, soweit anwendbar, die Vorgaben des öffentlichen Vergaberechts.
Zweck und Geltungsbereich
Zweck dieser Spezifikation ist es, dem Auftragnehmer technische, betriebliche und ökologische Vorgaben zu geben, um Energieeffizienzmaßnahmen für bestehende Krananlagen zu entwerfen, umzusetzen oder zu empfehlen. Der Geltungsbereich umfasst alle elektrischen, mechanischen und steuerungstechnischen Komponenten von stationären und mobilen Krananlagen, einschließlich Antrieben, Frequenzumrichtern, Bremssystemen, Steuerungssoftware und Beleuchtungsanlagen.
Die Maßnahmen sollen darauf abzielen:
Optimierung des Energieeinsatzes pro Hubvorgang
Verbesserung der Systemleistung durch intelligente Steuerungen
Verlängerung der Lebensdauer der Komponenten durch energieeffizienten Betrieb
Reduzierung der Treibhausgasemissionen gemäß ISO 14064 und im Rahmen des EU Green Deal
Alle vorgeschlagenen Modernisierungs- und Effizienzmaßnahmen müssen mit den geltenden technischen, umweltrechtlichen und sicherheitstechnischen Vorschriften und Normen übereinstimmen, einschließlich:
VDI 6026-1 – Technische Dokumentation (Struktur und Inhalt)
DIN EN ISO 50001 – Energiemanagementsysteme
DIN EN ISO 14001 – Umweltmanagementsysteme
DIN EN 13001 – Krane: Tragfähigkeitsprinzipien
DGUV Vorschrift 52 – Sicherheit bei Kranbetrieb
BetrSichV – Betriebssicherheitsverordnung
TRBS 1201/1203 – Prüfung und Qualifikation von Kranpersonal
EU-Ökodesign-Richtlinie (2009/125/EG) – Vorgaben für energieverbrauchsrelevante Produkte
Einhaltung der einschlägigen vergaberechtlichen Vorschriften (z. B. GWB, VgV, UVgO) bei öffentlichen Auftragsvergaben
Der Auftragnehmer erstellt Modernisierungskonzepte, die nachweislich Energieeinsparungen und Emissionsminderungen aufzeigen. Die Vorschläge sollen Folgendes beinhalten:
Austausch veralteter Antriebssysteme durch hocheffiziente Elektromotoren (IE3/IE4-Klasse)
Integration von Frequenzumrichtern (FU) für energieoptimierte Hub- und Fahrbewegungen
Einsatz rekuperativer Bremssysteme zur Rückgewinnung und Wiederverwendung von Energie
Installation von LED-Beleuchtungssystemen in der Kranführerkanzel und in Wartungsbereichen
Verwendung leichtgewichtiger Bauteile oder optimierter Tragstrukturen zur Reduzierung der Massenträgheit
Einsatz KI-basierter Regelungsalgorithmen für energieoptimierte Bewegungsabläufe
Jedes Modernisierungskonzept muss technische Spezifikationen, erwartete Einsparungen (kWh/Jahr und CO₂-Reduktion in Tonnen/Jahr) sowie die voraussichtliche Amortisationszeit enthalten
Vor jeglichen Nachrüstungen muss der Auftragnehmer ein Energieaudit durchführen, um den aktuellen Energieverbrauch aller Krananlagen zu ermitteln. Das Audit umfasst:
Messung der durchschnittlichen Lastzyklen und Leerlaufzeiten
Leistungsaufnahmeprofile der Motoren und Hilfssysteme
Identifizierung verlustbehafteter Komponenten oder ineffizienter Betriebszustände
Bewertung der Steuerungsstrategien und der verwendeten Software
Der Auftragnehmer erstellt einen strukturierten Umsetzungsplan, der Folgendes umfasst:
Detaillierter Modernisierungszeitplan, einschließlich Koordination von Stillstandszeiten mit dem laufenden Betrieb
Spezifikation der benötigten Materialien, Ausrüstungen und Lieferanten
Integration von Sicherheitsprüfungen während der Modernisierungsphasen
Abnahmeprüfungen und Inbetriebnahmeprotokolle nach Abschluss der Installation
Dokumentation gemäß VDI 6026-1 (Zeichnungen, Datenblätter und Prüfberichte)
Die erzielten Energieeffizienzgewinne sind nach der Umsetzung zu überwachen und zu verifizieren. Der Auftragnehmer muss Messsysteme installieren oder vorhandene Systeme nutzen, um folgende Daten zu erfassen:
Echtzeit-Energieverbrauch
Wirkungsgrad des Systems
Auslastungsgrad und Energieverbrauch pro Hubvorgang
Erreichte CO₂-Einsparungen im Vergleich zum Ausgangszustand
Alle Unterlagen sind gemäß VDI 6026-1 zu gliedern und umfassen:
Aktualisierte Bestandsdokumentation (as-built) der aufgerüsteten Anlagen
Prüfprotokolle und Verifizierungsdaten zu den Energieeinsparungen
Herstellerzertifikate der neuen Komponenten
Betriebs- und Wartungsanleitungen
Energieeinsparbescheinigung (falls zutreffend)
Der Auftragnehmer soll einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess vorschlagen, um die erzielten Energieeffizienzen zu erhalten und weiter auszubauen. Folgende Maßnahmen sind Bestandteil des Verbesserungsprozesses:
Regelmäßige Review-Termine zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer zur Bewertung der Systemleistung
Diskussion weiterer Optimierungsoptionen
Aktualisierung der langfristigen Nachhaltigkeitspläne im Einklang mit den ESG- und Klimaneutralitätszielen des Auftraggebers
Alle Modernisierungsaktivitäten müssen den geltenden Vorschriften zum Arbeitsschutz, zur Betriebssicherheit und zum Umweltschutz entsprechen. Zu den konkreten Anforderungen gehören:
Das Personal des Auftragnehmers muss strikte Lockout-/Tagout-Verfahren befolgen
Sichere Demontage und umweltgerechte Entsorgung der ausgebauten Komponenten
Einhaltung der Vorschriften für Abfallentsorgung gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) und Technischer Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft)
