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3B5 Elektrische Sicherheit und Steuerungssysteme

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Elektrische Sicherheit und Steuerungssysteme

Elektrische Sicherheit und Steuerungssysteme

Dieses Dokument definiert die Anforderungen für die Prüfung, Wartung und Dokumentation der elektrischen Anlagen, Schaltschränke und Steuerungssysteme, die mit allen Krananlagen unter der Verantwortung des Auftraggebers verbunden sind. Der Auftragnehmer stellt sicher, dass alle elektrischen Installationen ordnungsgemäß und sicher sind und alle Prüfungen gemäß DIN VDE 0105-100 und DGUV Vorschrift 3 durchgeführt werden. Ziel ist es, elektrische Sicherheit, Betriebszuverlässigkeit und die Einhaltung gesetzlicher sowie technischer Normen sicherzustellen. Alle Prüfergebnisse werden Teil der offiziellen technischen Dokumentation und werden digital im CAFM-System des Auftraggebers gespeichert.

Elektrische Sicherheit und Steuerungssysteme im Blick

Geltungsbereich der Richtlinie

Diese Richtlinie gilt für alle Krane und Hebesysteme, die auf dem Gelände des Auftraggebers betrieben werden, einschließlich Brückenkranen, Portalkranen, Säulenschwenkkranen, Hängekranen und Werkstattkranen. Sie umfasst alle elektrischen Anlagen, Energieverteilungssysteme, Schaltschränke und zugehörige Schutzeinrichtungen, die Teil der Kranbetriebs- und Steuerungstechnik sind. Der Auftragnehmer stellt sicher, dass alle Prüfergebnisse in die Gesamtdokumentation des Kranmanagements integriert werden.

Rechtliche und Normative Grundlagen- Der Auftragnehmer führt alle Prüf- und Dokumentationsmaßnahmen in Übereinstimmung mit den folgenden gesetzlichen und technischen Regelwerken (in der jeweils aktuellen Fassung) durch:

  • DIN VDE 0105-100: Betrieb elektrischer Anlagen

  • DGUV Vorschrift 3: Elektrische Anlagen und Betriebsmittel

  • TRBS 2131: Elektrische Gefährdung am Arbeitsplatz

  • Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) §§ 3, 14

  • DIN EN 60204-32: Sicherheit von Maschinen – Elektrische Ausrüstung von Kranen

  • VDI 6026 Blatt 1: Dokumentation in der Technischen Gebäudeausrüstung

  • DIN EN ISO 13849-1: Sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen

  • Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG): Arbeitsschutzgesetz

Der Auftragnehmer stellt sicher, dass alle Arbeiten von qualifizierten Elektrofachkräften durchgeführt werden, die gemäß DIN VDE 1000-10 befugt sind.

Leistungsbeschreibung- Prüfung der elektrischen Anlagen

Der Auftragnehmer führt systematische Prüfungen aller elektrischen Anlagen durch, die an die Krananlagen angeschlossen sind, um die Einhaltung von DIN VDE 0105-100 zu überprüfen.

Die Prüfungen umfassen:

  • Überprüfung des Schutzes gegen direktes und indirektes Berühren

  • Messung des Isolationswiderstands und der Schutzleiterkontinuität

  • Prüfung der Fehlerstrom- und Überstrom-Schutzeinrichtungen

  • Sichtprüfung der Kabel, Steckverbindungen, Klemmstellen und Erdungssysteme

  • Überprüfung der Beschriftung und der Schaltpläne auf Richtigkeit und Lesbarkeit

Alle Prüfungen werden gemäß den Anforderungen der Norm sowohl im spannungslosen als auch im spannungsführenden Zustand durchgeführt und mit kalibrierten Messgeräten vorgenommen, die nach DIN EN ISO/IEC 17025 rückführbar sind.

Schaltschrank- und Energieverteilungsprüfung

Der Auftragnehmer prüft alle Schaltschränke und Verteiler, die zu den Krananlagen gehören.

Die Prüfung umfasst:

  • Überprüfung des festen Sitzes von elektrischen Verbindungen und Klemmstellen

  • Überprüfung des Zustands von Schützen, Relais und Leistungsschaltern

  • Sicherstellung, dass Verdrahtung und Baugruppenmontage der DIN EN 60204-32 entsprechen

  • Überprüfung des Schutzes gegen Staub, Feuchtigkeit und unbefugten Zugriff

  • Überprüfung der ordnungsgemäßen Kennzeichnung und Dokumentation aller Stromkreise und Geräte

Werden Mängel oder Abweichungen festgestellt, informiert der Auftragnehmer umgehend den Auftraggeber und unterbreitet schriftliche Empfehlungen für Korrekturmaßnahmen.

Steuerungs- und Sicherheitskreise

Der Auftragnehmer prüft alle Steuerungssysteme und sicherheitsrelevanten Schaltkreise, um einen zuverlässigen Betrieb und funktionale Integrität zu gewährleisten.

Der Umfang umfasst:

  • Prüfung der Bedienfelder, speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS), Sensoren und Aktoren

  • Überprüfung der NOT-Aus-Schaltungen, Verriegelungen und Sicherheitsrelais

  • Validierung softwaregesteuerter Sicherheitsfunktionen (falls zutreffend)

  • Sicherstellung der Einhaltung von DIN EN ISO 13849-1 und funktionalen Sicherheitsgrundsätzen

  • Überprüfung der Erdungs- und Abschirmsysteme, um Störungen und potenzielle Fehler zu minimieren

Der Auftragnehmer dokumentiert alle Tests der Steuerungssysteme in strukturierter Form, einschließlich Prüfanordnung, Messwerten und Auswertungsergebnissen.

Prüfintervalle und Häufigkeit- Elektrische Sicherheitsprüfungen erfolgen in folgenden Intervallen:

  • Erstprüfung vor Inbetriebnahme oder nach wesentlichen Änderungen

  • Jährliche Prüfung aller elektrischen und steuerungstechnischen Komponenten

  • Außerordentliche Prüfungen nach Reparatur, Änderung oder gemeldeter Störung

Der Auftragnehmer stimmt alle Prüfpläne auf die betrieblichen Anforderungen des Auftraggebers ab und integriert sie in den Instandhaltungsplan des Kranmanagements.

Dokumentation und Berichterstattung- Jeder Prüfbericht enthält:

  • Kran-Kennnummer und Standort

  • Prüfdatum, -art und -umfang

  • Verwendete Prüfgeräte (mit Kalibrierungsnachweis)

  • Gemessene Werte und Prüfergebnisse

  • Festgestellte Mängel und durchgeführte Korrekturmaßnahmen

  • Unterschrift und Qualifikation des prüfenden Personals

Alle Berichte werden zu einem strukturierten digitalen Dokumentationspaket gemäß VDI 6026 Blatt 1 zusammengeführt. Der Auftragnehmer überträgt alle Daten in das CAFM-System des Auftraggebers, wobei er sicherstellt, dass Prüfbescheinigungen und Berichte zugänglich, revisionssicher und mit den entsprechenden Krananlagen verknüpft sind.

Qualifikation und Sicherheit des Personals

Der Auftragnehmer setzt ausschließlich zertifizierte Elektrofachkräfte ein, die nach DIN VDE 1000-10 qualifiziert sind.

Alle Mitarbeiter müssen:

  • Eine gültige elektrofachliche Unterweisung und Berechtigung besitzen

  • Mit kranspezifischen elektrischen Systemen und der Steuerungstechnik vertraut sein

  • Die fünf Sicherheitsregeln nach DIN VDE 0105-100 beachten: Freischalten, Sichern gegen Wiedereinschalten, Spannungsfreiheit feststellen, Erden und Kurzschließen sowie Abdecken/Abschranken benachbarter, unter Spannung stehender Teile

Der Auftragnehmer führt Aufzeichnungen über Schulungen und Qualifikationen der Mitarbeiter, die dem Auftraggeber auf Anfrage zur Verfügung stehen.

Abweichungen und Korrekturmaßnahmen

Werden Mängel oder sicherheitsrelevante Abweichungen festgestellt, informiert der Auftragnehmer umgehend den Auftraggeber und erstellt einen schriftlichen Mängelbericht. Der Auftragnehmer schlägt Korrekturmaßnahmen vor und sorgt dafür, dass nach der Instandsetzung Folgeprüfungen durchgeführt werden. Ein Kran darf nicht betrieben werden, wenn ernsthafte elektrische Gefährdungen vorliegen, bis eine schriftliche Freigabe erteilt wurde.

Qualitätssicherung und Verbesserung

Der Auftragnehmer führt ein Qualitätssicherungsverfahren ein, um Konsistenz, Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit aller Prüfungen und Dokumentationen sicherzustellen. Es werden regelmäßige interne Audits und Kalibrierüberprüfungen der Prüfgeräte durchgeführt. Erfahrungen aus früheren Prüfungen und Vorfällen werden genutzt, um Prüfprozesse und Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu verbessern.

Übergabe und Abnahme

Nach Abschluss aller Prüf- und Testaufgaben übergibt der Auftragnehmer dem Auftraggeber ein umfassendes Prüfberichtspaket. Der bevollmächtigte Vertreter des Auftraggebers prüft die Dokumentation auf Vollständigkeit und Einhaltung von DIN VDE 0105-100, bevor er die Abnahme bestätigt. Digitale Kopien aller Prüfunterlagen werden in die CAFM-Datenbank zur langfristigen Archivierung und Audit-Dokumentation integriert.

Unterschriften

Für den Auftraggeber

Für den Auftragnehmer

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Datum: ____________________

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