Tandemhübe erfordern eine detaillierte, ingenieurtechnisch abgesicherte Planung. Grundlage sind ein belastbarer Hebeplan (Method Statement), statische Nachweise und ein Riggingschema mit Lastpfad, Anschlagmitteln, Spreiztraversen und Redundanzen. Randbedingungen wie Aufstellflächen, Bodentragfähigkeit, Auslegerkonfiguration, Ausladung, Hubhöhe, Windangriffsflächen und Annäherungen zu Hindernissen sind zu verifizieren. Ein Freigabeprozess mit formaler Genehmigung durch eine fachkundige Person umfasst Risikoanalyse (inklusive FMEA), Kapazitäts- und Stabilitätsnachweise jeder Kran-Konfiguration und eine Schnittstellenmatrix. Vor dem Produktionshub sind ein Pre-Job-Meeting, ein funktionsgeprüfter Kommunikationsplan und ein lastarmer Probehub (funktionaler Test mit 10–20 % Last) verpflichtend.
Die Lastverteilung folgt aus Gesamtgewicht (inklusive Anschlagmittel), Lage des Schwerpunkts, geometrischer Aufhängung und Winkelstellungen. Ungenauigkeiten werden durch Ausgleichselemente (Traversen, Lastausgleichsbalken) minimiert. Festgelegte Zielanteile je Kran sind mit Sicherheitsaufschlägen und dynamischen Faktoren (Anfahren, Wind, Schwingungen) zu hinterlegen. Technische Überwachung mittels Lastmessbolzen oder Kranlastanzeigen mit Grenzwerten ermöglicht ein enges Toleranzband. Hubbewegungen sind synchronisiert auszuführen; horizontale Relativbewegungen und Torsion am Lastkörper sind zu vermeiden.
Kommunikation und Koordination
Es gilt das Prinzip der eindeutigen Führung: ein Lift Supervisor steuert den Ablauf, ein benannter Signalgeber ist alleiniger Sender von Kommandos. Standardisierte Funkprotokolle mit geschlossenen Schleifen (Call-back) und definierten Kommandos, redundante Kanäle sowie vereinbarte Handzeichen als Fallback sind vorzusehen. Schrittweite, Geschwindigkeit und Reihenfolge der Bewegungen sind vorab festgelegt; „Stop“ ist als absolutes Prioritätskommando definiert.