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Betriebliche Krananlagen: Nutzerausbau

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Ausschreibung zum Einsatz von betrieblichen Krananlagen als Nutzereinbau

Ausschreibung zum Einsatz von betrieblichen Krananlagen als Nutzereinbau

Eine Ausschreibung für betriebliche Krananlagen als Nutzereinbau (z. B. in einem Neubau eines Industriestandorts) plus die Services (Wartung, Instandhaltung) erfordert Projektinfos (Neubau, Hallendaten, Terminplan), Leistungsbeschreibung (Art/Typ der Krane, Traglast, Spannweite, Automatisierungsgrad, Montage, Abnahme, Service), Formblätter (Preis, Eignungsnachweise (Kranzulassungen, Referenzen, DGUV-Expertise)), Vertragsentwurf (Werkvertrag (Lieferung+Montage), Instandhaltungsvertrag (Wartung, Reparatur), SLA, Eskalationswege), Zeitplan: Bieterfragen, Abgabe, Zuschlag, Bau- & Montagefenster, Probebetrieb, Abnahme und Anhänge (Hallenpläne, Statik, TTS-Schnittstellen (falls relevant), GA-Konzepte).

Im Vergabeverfahren (Bewertung nach Preis, Qualität, Service, Sicherheit, Nachhaltigkeit) werden Stärken im Sicherheits- und Arbeitsschutz-Know-how (DGUV, DIN EN 13001, ATEX?), in der Wartungskompetenz sowie in der Zuverlässigkeit (Ersatzteilservice, Störungsbeseitigung) besonders gewichtet. Nach Zuschlag folgen Montage und Inbetriebnahme (inkl. Sachverständigenprüfung), dann die Services (jährliche UVV-Prüfungen, Wartung, Notdienst). Damit erhält der Auftraggeber eine sichere, kosteneffiziente und langfristig wartbare Kranlösung, die den Produktions- und Logistikanforderungen des Standorts optimal gerecht wird.

Zielsetzung

In einem Industriestandort (Neubau oder Umbau) wird die Installation von Krananlagen (z. B. Hallenkranen, Brückenkranen, Portalkranen, Schwenk- oder Säulenschwenkkranen) als Nutzereinbau ausgeschrieben. Darüber hinaus ist geplant, den laufenden Betrieb (Service, Wartung, Prüfungen) ebenfalls zu vergeben oder in ein Gesamtkonzept zu integrieren.

Die wesentlichen Ziele sind:

  • Sicherer und effizienter Material- und Lastentransport in der Fertigung, Lagerbereichen oder Labors,

  • Rechtssichere Erfüllung aller Arbeitsschutz- und Prüfvorschriften (DGUV, DIN-Normen),

  • Minimierung von Ausfallrisiken und hoher Verfügbarkeit der Krananlagen,

  • Eine wirtschaftliche, langlebige und bedienerfreundliche Lösung.

Lieferung und Montage

  • Beschaffung der Krananlage(n) (Tragfähigkeit, Spannweite, Bauform wie Hängekran, Laufkran, Portalkran, Eintäger/Mehrträger etc.),

  • Statikprüfung bzw. Abgleich mit Gebäudetragkonstruktion (Laufbahn, Anschlagpunkte),

  • Elektrische Steuerungen (Funkfernsteuerung, kabellose Anbindung?), ggf. Anbindung an Gebäudetechnik,

  • Endmontage in der Halle, Ausrichtung, Probebetrieb, Schulung der Bediener.

Inbetriebnahme und Abnahme

  • Erstprüfung nach DGUV-Vorschriften (z. B. DGUV Vorschrift 52/53), Einbindung von Sachverständigen (ZÜS / TÜV?),

  • Ausstellen von Prüfbüchern, Kranpässen, Dokumentation (CE-Konformität, DIN EN 13001?).

  • Ersteinweisung Personal (Gefahrstellen, Lastgrenzen, Not-Halt, PSA gegen Absturz?).

Service, Wartung und Instandhaltung

  • Regelmäßige Prüfungen (jährliche UVV-Prüfungen, BG-Grundlagen), Schmierung, Austausch Verschleißteile (Seile, Ketten, Bremsen),

  • Notdienst / Störungsbeseitigung (SLA: Reaktionszeit, max. Ausfall?),

  • Ersatzteil- und Verschleißteilmanagement, ggf. Lagerhaltung kritischer Komponenten.

  • Optional Integration in TTS-Vertrag (Total Technical Service) oder externes FM-Konzept.

Modernisierungs- und Optimierungsoptionen

  • Ggf. Retrofits, Nachrüstungen (z. B. Wägezellen, Automatisierung, KI-Assistenz),

  • Energieeffiziente Antriebe, Rüstzeiten-Reduktion, Schnittstellen zu Fördertechnik oder Hochregallager?

Dokumentation und Personaltraining

  • Erstellen und Übergabe sämtlicher Betriebsanleitungen, Prüfbücher, Kranbücher, As-Built-Pläne,

  • Schulung Kranbediener (Sicherheitsunterweisung, Lastaufnahmemittel, PSA?),

  • Einweisung in Wartungs- und Prüfsoftware (falls digital).

Arbeitsschutz / DGUV

  • DGUV Vorschrift 52/53 (Krane), DGUV Regel 100-500 (Betreiben von Kranen), PSA-Vorschriften.

  • Jährliche Haupt- und Zwischenprüfungen durch Sachkundige / befähigte Personen.

DIN- und EN-Normen

  • z. B. DIN EN 13001 (Kran-Konstruktion), DIN 15018 (Stahlkonstruktionen?),

  • Maschinenrichtlinie (2006/42/EG) → CE-Konformität, ggf. ATEX-Bereiche?

BetrSichV (Betreiben überwachungsbedürftiger Anlagen)

  • Ggf. Eintragung bei ZÜS (Zugelassene Überwachungsstelle), Freigabe, Prüftermine.

Baurecht

  • Prüfung, ob Kranbahn genehmigungspflichtig (Veränderung Gebäudetragwerk?),

  • Abstimmung mit Bauordnungsamt, Statiker, Architekt.

Datenschutz (DSGVO)

  • Falls Krane Kamera- oder Sensorik-Daten erfassen (z. B. Autonome Systeme?), Sicherstellen DSGVO-Konformität.

Anschreiben / Projektinfo

  • Kurz: „Ausschreibung für betriebliche Krananlagen als Nutzereinbau + Services“,

  • Zeitplan (Bieterfragen, Submission, Zuschlag, Montagefenster etc.).

Projektbeschreibung

  • Standort: Industriehalle, Neubau, Hallenhöhe, Tragkonstruktion, Geplante Kranspannweiten, Lasten, Nutzung (Fertigung, Lager?),

  • Ob es ein TTS-Vertrag oder ein FM-Konzept gibt, an das sich Services andocken.

Leistungsbeschreibung

  • Lieferung: Kranart (Brückenkran, Portalkran, Schwenkkran), Ausführung (Einträger, Zweiträger, Stahlkonstruktion, Antriebsart),

  • Montage: Kranbahn, Stromschiene, Steuerung (Funk?), Abnahme mit Prüfstelle,

  • Service: Wartung, Inspektion, Reparaturen, jährliche UVV-Prüfungen, Störungsdienst, Reaktionszeit.

  • ggf. Automatisierungsgrad, Schnittstelle zu Förderanlagen/Hochregalsystem?

Formblätter

  • Preisblätter: (1) Bau-/Installationskosten, (2) Wartungsvertrag (jährl. Pauschale?), (3) Regiesätze für Sonderarbeiten,

  • Eignungsnachweise: Referenzen Krantechnik, ZÜS-geprüfte Fachkräfte, DIN EN 1090 (Schweißzulassung?), ISO-Zertifikate.

Vertragsentwurf

  • Werkvertrag (Lieferung + Montage) nach VOB/B oder BGB? + Instandhaltungsvertrag für Wartung/Inspektion,

  • Eskalationswege, Pönale/Bonus bei Termintreue, SLA (z. B. max. Ausfallzeit?),

  • Laufzeit Wartungs-/Servicevertrag (3–5 Jahre?), Verlängerungsoption, Abgrenzung Gewährleistung (2–5 Jahre?).

Zeitplan

  • Bieterfragen, Angebotsabgabe, Zuschlag, Produktions- / Hallenfertigstellung, Kranmontage, Inbetriebnahme.

  • Falls Neubau: Koordination mit Baufortschritt (Dach dicht, Kranbahnmontage?), Abnahme mit GU.

Anlagen

  • Hallenpläne, Statik Auszüge (Tragfähigkeit Dach bzw. Kranbahn),

  • ggf. Energiekonzept (Stromaufnahme?), Sicherheitskonzept (ATEX?), GA-Schnittstellen,

  • Vorgaben für PSA, Notaus-Szenarien, Evakuierung, Sicherheitsregeln bei Kranfahrten.

Vergabeart

  • öffentlicher AG: Bauleistung oder Liefer-/Dienstleistung? Bei reiner Kranmontage, evtl. VOB/B-Bauleistungen oder EU-Verfahren.

  • privat: Freie Ausschreibung, Verhandlung.

Bewertungskriterien

  • Preis: Anschaffung + Montage + TCO (Wartung, Betriebskosten, Ersatzteile?),

  • Qualität: Kranfabrikat, Langlebigkeit, Sicherheitsfunktionen (Laserscanner? Kollisionsschutz?), Referenzen, Schulungsangebote,

  • Service: Wartungsfrequenz, Reaktionszeit Störung, Ersatzteilverfügbarkeit, Hotline,

  • Sicherheit: DGUV-Kenntnis, Zertifikate, Abnahmeerfahrung (ZÜS, Prüfbuch),

  • Nachhaltigkeit: Energieeffiziente Antriebe (Frequenzumrichter?), ggf. ESG-Aspekte.

Angebotsprüfung

  • Formale Vollständigkeit (Zertifikate, Schulungspersonal, CE-Konformität?),

  • Plausibilitätscheck (Dimensionierung Kran, Taktzeiten?),

  • ggf. Bietergespräche, Werkbesichtigung vorhandener Referenzkrananlagen.

Zuschlag

  • Vertragsabschluss, Abstimmung Start, Zeitfenster Montage, Integration in Neubau- oder Umbauzeitenplan, Kick-off.

Montage und Inbetriebnahme

  • Aufstellen Kranbahn, Mechanische / elektrische Installation, Ausrichtung, Probefahrten, Lastprobe,

  • DGUV-Prüfung, Abnahme durch Sachverständigen (z. B. TÜV oder ZÜS).

Schulung

  • Kranbediener-Unterweisung, PSA-Handling, Lastaufnahmemittel, Funkfernsteuerung, Not-Halt-Funktion,

  • Techniker-Schulung (Wartungs- und Störbeseitigung), ggf. Einbindung TTS-Vertrag.

Servicephase

  • Wartung gemäß Vorschrift (z. B. jährlich, intensivere Inspektion alle 3–4 Jahre?),

  • Störungsbeseitigung, Notdienst, Ersatzteilhaltung (Seile, Motoren, Frequenzumrichter),

  • Dokumentation in Prüfbüchern, digitaler Eintrag ins FM-System (z. B. CAFM oder TTS-Portal?).

Qualitätssicherung

  • SLA-Controlling: Reaktionszeit, Verfügbarkeitsquote (Anzahl Störungen?),

  • Periodische Audit: Sind Sicherheitsstandards, DGUV-Auflagen erfüllt?

Optimierung

  • Falls gewünscht: Retrofits (Automation, KI-Sensorik, Condition Monitoring?),

  • Kosten- und Energieanalyse (moderne Frequenzumrichter, Bremsenergierückgewinnung?).

Mögliche Risiken

  • Terminverzug (Neubau-Hallen nicht fertig, Kranmontage verzögert),

  • Statik- oder Abnahmeprobleme,

  • Sicherheitsvorfälle (Fehlbedienung, unzureichende PSA?),

  • Unzureichende Ersatzteilverfügbarkeit → Ausfall der Krane.

Eskalationswege

  • Interne Stufe 1 (Kran-Lieferant) → Stufe 2 (Projektleiter) → Stufe 3 (Steering Committee / Geschäftsleitung?).

  • Störmeldungen via Hotline, Zeit bis Vor-Ort-Einsatz definieren.

Notfallkonzepte

  • Wann Kranstillstand das Produktionslayout blockiert? Evtl. Reservekran, Hebezeuge, Gabelstapler?

  • Abstimmung mit Sicherheitsfachkräften, Feuerwehr, Evakuierung bei Kranunfällen.

Schnittstellen zu TTS-Vertrag

  • Falls TTS existiert, definieren, wie Krandienstleistungen dort hineinspielen (z. B. Wartung Krane in TTS?), ob Subunternehmer oder Eigenpersonal.

  • Koordination von Meldungen im TTS-Portal, SLA-Abrechnung.

Digitalisierung / IoT

  • Option für Condition Monitoring (Sensorik in Getrieben, Seilen, Motoren?), KI-basierte Wartungsvorhersagen.

  • Anbindung an GA / SCADA?

Nachhaltigkeit

  • Energieeffiziente Antriebe, Frequenzumrichter, Minimierung Verschleiß (längere Lebensdauer?),

  • Ökologisch freundliche Schmierstoffe, Recycling Altteile.

Pilot- oder Testphase

  • Bei neuartigen Kranlösungen (z. B. automatisierte Abläufe), definieren einer Testlaufphase, Parametrierung, Endnutzer-Feedback.